Beschreibung
Die Drogen- und Suchthilfe sind „weite Felder“ in anhaltender Ausdehnung und rasanter Veränderung. Die Komplexität der Aufgaben, die unter erschwerten Umständen zu bewältigen sind, hat noch nie erlebte Ausmaße angenommen. Der Handlungsdruck betrifft den Alltag in verschiedensten Beratungs- und Versorgungssettings, ebenso aber die strategischen Orientierungen aller involvierten Akteure und Institutionen.
Auch von „Paradigmenwechsel“ ist die Rede, ohne dass bereits rundum klar wäre, was das alles meint.
Wo z.B. veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen für die Leistungserbringung existenzielle Wirkungen haben, können notwendige grundsätzliche Überlegungen provoziert, ebenso aber an den Rand gedrängt werden. „Horizonte erweitern!“ trotz oder wegen gehetzter Fokussierung auf das Drängendste, „Zukunftsfähigkeit“ sichern bei laufender Aufgaben-erfüllung, Pragmatismus, Innovation, konsequente Personen-zentrierung, Veränderungs-orientierung im Sinne von höherer Lebensqualität und Autonomie-Gewinn statt Resignation angesichts multimorbider Menschen in behindernden Verhältnissen…
Wie eine „moderne“, d. h. auch wissenschaftlich unterfütterte und ethisch reflektierte Suchthilfe aussehen sollte, wird sich durch eine gründliche historische Rückwendung besser verstehen lassen.
Ein angemessener Umgang mit Traumatisierungen kann gelingen, wenn die damit verbundenen Herausforderungen noch besser gerüstet, kultur- und gendersensibel angegangen werden. Dazu bedarf es grundsätzlicher Nachdenklichkeit und der Vermittlung wichtiger Haltungen, Wissensbestände und methodischer Kompetenzen.
Auch Migration wird ganz gewiss ein uns dauerhaft begleitendes Phänomen bleiben, damit zusammenhängende Versorgungs-bedarfe prägen schon seit Jahren den Alltag der Hilfesysteme. Was dabei zu lernen war und gelang, muss explizit Thema werden.
Mit temporär geächteten psychoaktiven Substanzen zur Unterstützung notwendiger Behandlungen möglichst pragmatisch umzugehen, ist ein Gebot von Humanität, die Verhinderung möglicherweise hilfreicher Medikation grenzt an „unterlassene Hilfeleistung“.
Familienorientierung in der Zusammenführung von Sucht- und Jugendhilfe flächendeckend durchzusetzen kann besser gelingen, wenn der Schutz und die Förderung von Kindern aus belasteten Familien in der Ausbildung verschiedener Berufsgruppen verbindlich in den Curricula verankert sind.
Noch nicht bekannt und präsent genug sind therapeutische Modelle, durch die regelmäßige Ohnmachtserfahrungen bei der Behandlung besonders schwer erkrankter Klientel reduziert werden können. Integrierte Versorgung als gesetzlicher Anspruch, erfordert auch hier die Zusammenarbeit aller involvierten Professionen.
Schwellen und Barrieren einzuebnen und in „Kontakt“ zu kommen, um Hilfeprozesse zu ermöglichen – das sind und
bleiben „Dauerbrenner“-Themen bei der psychosozialen Versorgung schwer erkrankter Menschen.
Wie es dem Versorgungspersonal am ehesten gelingen kann, in derartigen Arbeitsfeldern auch langfristig, zu leben und zu überleben, welche Möglichkeiten der „Selbstfürsorge“ bereits erkannt, erprobt und erlernbar sind, ist ebenfalls obligatorisches Thema.
Termine:
03. März 2021 (digital)
(Nr. S 4/2021)
01. September 2021 (Nr. S 5/2021)
06. Oktober 2021 (Nr. S 6/2021)
16. Februar 2022 (Nr. S 1/2022)
11. Mai 2022 (Nr. S 2/2022)
21. September 2022 (Nr. S 3/2022)
16. November 2022 (Nr. S 4/2022)